Glücksspiel-Content nur noch mit strikten Alterskontrollen gedacht
Das Thema Jugendschutz ist bei Kick aktuell weniger im Fokus, soll sich aber ab Februar ändern, um Minderjährige vor Spielsucht zu schützen. Letztendlich soll es so werden, dass Streamer nur noch Content von Glücksspiel-Anbieter anbieten dürfen, die grundsätzlich Alterskontrollen durchführen und Minderjährige vom Glücksspiel fernhalten. Ob sich dies wirklich positiv auf den Jugendschutz auswirken wird, bezweifeln jedoch Experten.
Die Neuerungen wurden Ende November 2024 auf der Plattform X bekanntgegeben. Von Kick kam die folgende Information, was den Glücksspiel-Sektor betrifft:
Ab dem 1. Februar 2025 darf Glücksspiel-Content nur noch von Glücksspiel-Seiten aus gestreamt werden, die Ausweiskontrollen durchführen, um sicherzustellen, dass Spieler mindestens 18 Jahre alt sind.
Letztendlich bedeutet das, dass die Nutzer von Kick weiterhin Glücksspiel-Content erhalten können, auch wenn diese das erforderliche Alter nicht erreicht haben. Zumindest lässt sich anhand der Information erkennen, dass minderjährige Zuschauer selbst nicht davon abgehalten werden, entsprechenden Content zu konsumieren.
Die Neuerung erweckt nur den Anschein, dass Jugendschutz deutlich verbessert wird. Im Prinzip werden tatsächlich nur die Streamer geschützt, da diese den Glücksspielanbietern nachweisen müssen, dass sie wirklich schon volljährig sind. Es wär aber sicherlich enorm wichtig, auch minderjährige Zuschauer vor dem Glücksspiel-Content zu bewahren.
Kick aktuell mit sehr lockerer Streaming-Politik
Derzeit ist es wirklich so, dass Kick sehr locker mit der Streaming-Politik umgeht, vor allem auch was den Jugendschutz betrifft. Deswegen ist diese Plattform für Streamer aller Art eine gelungene Alternative zu Twitch und Youtube, die nicht mehr ganz so locker mit den Vorgaben umgehen.
Kick ist erst seit 2022 aktiv und hat aufgrund weniger strenger Regeln während dieser kurzen Zeit viele Streamer für sich gewonnen. Gegründet wurde die Plattform von den Gründern von Stake.com, einem Glücksspielanbieter für Online-Casinospiele und Sportwetten aus Zypern. Deswegen lässt sich auch erklären, warum die Plattform nur wenige strenge Vorgaben für Glücksspiel-Streamer mit sich brachte.
Auf der Plattform findet man neben Glücksspiel-Content auch Musik- und Gaming-Inhalte vor. Die Community-Guidelines von Kick wurden sehr allgemein gehalten, um auf Nummer sicher zu gehen. Es wird darauf hingewiesen, dass sich die Nutzer über die gesetzlichen Bestimmungen zum Glücksspiel in der jeweiligen Region informieren und diese einhalten sollen, um auch wirklich nicht gegen örtliche Gesetze zu verstoßen.
Weiter wird erwähnt, dass Glücksspiel-Streams von den Gesetzen und Regelungen des jeweiligen Landes abhängen, in dem sich der User aufhält. Somit wird die Verantwortung komplett auf die Nutzer übertragen. Sie werden aber nicht davon abgehalten, den Glücksspiel-Content zu schauen, da das Zuschauen aus verbotenen Regionen weiterhin möglich ist und nicht unterbunden wird. Kick-Nutzern wurde aber untersagt, ihrerseits Buy-Ins und Gewinnspiele auf der Plattform anzubieten.
Weiterhin in Eigenverantwortung auf Kick Glücksspiel-Content schauen
Mit den neuen Regelungen von Kick wird nicht viel für den Schutz jugendlicher Nutzer unternommen. Stattdessen liegt es wieder in der Hand der User. Eltern müssen somit vorzugsweise entsprechende Tools nutzen, um den Zugang zum Glücksspiel-Content den eigenen Kindern unzugänglich zu machen.
Wie es zukünftig auf Kick weitergeht und ob es vielleicht noch strengere Reglungen geben wird, wird sich im Laufe der Zeit zeigen. Aktuell macht es jedenfalls nicht den Eindruck, dass mehr für den Schutz minderjähriger Nutzer getan wird. Stattdessen wird lediglich ab Februar darauf geachtet, dass die Streamer Vorgaben einhalten müssen. Ob sich dadurch der Glücksspiel-Content verringert, ist aber sehr fraglich, da viele Glücksspielbetreiber im Normalfall jetzt schon auf die Altersprüfung achten und nur volljährige Spieler spielen lassen.
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