Illegales Glücksspiel auf Rekordniveau – was sind die Gründe?

Zwischen 2020 und 2024 haben sich Fallzahlen verachtfacht

Bereits seit 2020 nehmen die polizeilich erfassten Straftaten im Bereich des unerlaubten Glücksspiels fast ohne Unterbrechung stark zu. So wies die PKS 2020 noch 762 Fälle von unerlaubtem Glücksspiel aus – mittlerweile ist die Zahl auf 6.247 Fälle im Jahr 2024 angestiegen. Folglich haben sich die Fallzahlen innerhalb von nur vier Jahren mehr als verachtfacht.

In die Kategorie „unerlaubtes Glücksspiel“ fallen insbesondere die Strafnomen §§ 284, 285 und 287 StGB. Hierbei nimmt der § 285 StGB, also die Beteiligung am unerlaubten Glücksspiel, den größten Anteil ein. Spielt ein Spieler beispielsweise in einem Online Casino ohne deutsche Lizenz, so riskiert er ebenfalls ein Strafverfahren wegen eben dieser Norm.

Aber wie haben sich die PKS-Zahlen im Bereich des unerlaubten Glücksspiels in den vergangenen zehn Jahren konkret entwickelt? Diese Frage beantwortet unsere folgende Auflistung:

• 2017: 504 Straftaten
• 2018: 832 Straftaten
• 2019: 947 Straftaten
• 2020: 762 Straftaten
• 2021: 1.907 Straftaten
• 2022: 1.861 Straftaten
• 2023: 5.281 Straftaten
• 2024: 6.247 Straftaten

Deutsche Automatenwirtschaft fordert attraktives legales Angebot

Die Deutsche Automatenwirtschaft e.V. sieht die Ursache in der besorgniserregenden Entwicklung in dem legalen Glücksspielangebot, welches nicht attraktiv genug sei. Die gesetzlichen Vorschriften erlauben es nicht, dass die legalen Glücksspielunternehmen ein ansprechendes Angebot bereitstellen können bzw. dürfen. Konkret äußerte sich der Vorstandssprecher Georg Stecker wie folgt zu den PKS-Zahlen:

„Es braucht neben konsequenten Vollzug vor allem ein nachfragegerechtes, legales Spielangebot, das den Bedürfnissen der Verbraucherinnen und Verbraucher gerecht wird, um den Schwarzmarkt auszutrocknen“.

Wenn beispielsweise legale Spielhallen aufgrund gesetzlicher Vorschriften schließen müssen, dann weichen viele Spielerinnen und Spieler zwangsläufig auf das illegale Angebot aus. Nicht nur für die Spieler selbst ist das schlecht, sondern auch für die Gemeinschaft, da auf dem illegalen Markt natürlich auch keine Steuern entrichtet werden. Darüber hinaus fördern die Spielerinnen und Spieler auf dem illegalen Glücksspielmarkt kriminelle, teilweise sogar mafiöse Strukturen.

Illegales Glücksspiel wird konsequenter verfolgt – auch in Zukunft

Zur Wahrheit gehört natürlich auch, dass insbesondere die neu gegründete Glücksspielbehörde mit Sitz in Halle (Saale) sehr darum bemüht ist, gegen illegale Glücksspielangebote vorzugehen. Aus diesem Grund wurden in der jüngeren Vergangenheit auch viele Straftaten bzw. Verstöße von Seiten der Behörde angezeigt. Noch vor einigen Jahren gab es insbesondere für die Teilnahme in illegalen Online Casinos kaum Strafanzeigen, da es sich immer mehr oder weniger um einen Graumarkt gehandelt hat, auf dem keiner genau wusste, was nun erlaubt ist und was nicht. Diese Situation hat sich mittlerweile geändert – die offizielle Whitelist gibt genaue Auskunft darüber, welche Glücksspielangebote von welchen Anbietern hierzulande legal sind.

Fazit

Im Jahr 2024 wurden über 6.200 Fälle von unerlaubtem Glücksspiel in Deutschland erfasst – das sind durchschnittlich mehr als 17 Straftaten pro Tag. Auch in Zukunft dürfen die Fallzahlen nicht signifikant sinken, da die GGL immer noch konsequent und mit aller Härte gegen illegale Angebote vorgeht. In naher Zukunft könnten auch Spieler, die in Online Casinos ohne Lizenz spielen, näher in den Fokus der Ermittlungsbehörden rücken. Aus diesem Grund ist es empfehlenswert, ausschließlich in Online Casinos mit deutscher Lizenz der GGL zu spielen.